Junge Talente begeistern - eine Kunst die niemand kann? Doch. Bis 2030 wird es zwar deutlich mehr ältere Beschäftigte geben, als Erwerbstätige unter 20 Jahren. Dennoch steht die Gen Z bereits in den Startlöchern für den Arbeitsmarkt.1 Mit neuen Impulsen, Ideen und Einstellungen werden die jüngsten Berufseinsteiger:innen frischen Wind in Unternehmen bringen. In Zeiten des Fachkräftemangels heißt es nun, junge Talente für sich zu gewinnen und diese erfolgreich an das Unternehmen zu binden.
Doch wie wird die Zielgruppe von Schüler:innen und Studierenden richtig angesprochen? An erster Stelle steht die Jobbeschreibung. Denn: die Stellenanzeige ist das “Schaufenster” in dein Unternehmen. Für junge Kandidat:innen ist es das Aushängeschild, da die meisten Stellenangebote direkt über Suchmaschinen, wie z. B. Google for Jobs gefunden werden.2
Und wir alle wissen: für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Darum muss die Jobbeschreibung sitzen.
- Tipp 1 - Die Zielgruppe verstehen
- Tipp 2 - Richtige Inhalte nutzen
- Tipp 3 - Die Sprache der Zielgruppe sprechen
- Tipp 4 - Erweiterte Zielgruppe nicht vergessen
Tipp 1: Die Zielgruppe verstehen
Die Gen Z umfasst Personen, die ab dem Jahr 1999 geboren sind. Diese neue Generation ist mit Facebook, Instagram und Co. groß geworden. Sie benötigt daher eine völlig andere Ansprache, als Generationen vor ihr. Während früher noch lange Fließtexte zu Ausbildungsangeboten usus waren, sollten heute Informationen in „verdaubare” Happen aufgeteilt werden. Details zum Beruf sollten gut strukturiert und attraktiv aufbereitet werden.
Eines ist klar: Die jüngste Zielgruppe fängt bei der Jobsuche weitestgehend bei Null an. Das heißt, sie sucht sich nicht nur das künftige Wunschunternehmen, sondern auch den Wunschberuf. Das zeigt sich auch an ihrem Klickverhalten. Die Klickflächen, die z.B. den Titel “Was passt zu mir?” tragen, werden mit Abstand am häufigsten geklickt.3
Der Start ins Berufsleben will gut überlegt sein. Das spiegelt sich auch im Scrollverhalten der Gen Z wider. Ihre Verweildauer auf Karriereseiten ist länger, als bei älteren Generationen. Sie lesen und interagieren deutlich mehr mit den angebotenen Inhalten, um herauszufinden, ob die gesuchte Stelle auch wirklich zu ihnen passt. Auf Ihrer Karriereseite sollten Sie daher auf Bilder, Videos oder sogar Chatfunktionen setzen. Damit geben Sie den Kandidat:innen die Möglichkeit, sich vielseitig über ihre Zukunft im Job zu informieren.
Tipp 2: Richtige Inhalte nutzen
Berufsbilder können Sie möglichst anschaulich beschreiben. Denn Berufseinsteiger:innen wollen wissen, was sie vom Unternehmen geboten bekommen. Dabei spielen Benefits, wie Laptop, Smartphone oder Bonuszahlungen weniger eine Rolle, als direkte Einblicke in den Berufsalltag. Mit “Typical-Day-Stories” - aufbereitet mit Bildergalerien, Videos und Geschichten aktueller Auszubildender - sehen Schüler:innen, was auf sie zukommt, und ob der Job wirklich zu ihnen passt. Das spart auch Recruiter:innen Zeit und Aufwand, denn sie wollen die Interviews ja auch mit den passenden Kandidat:innen führen.
Die Gen Z strebt nach Selbstverwirklichung und freier Entfaltung in ihrer Freizeit und in ihrem Job. Informationen zu Entwicklungsperspektiven und Übernahmechancen dürfen daher nicht zu kurz kommen. Hierzu zählen auch die Basics einer Stellenanzeige: Standort des Unternehmens, der Ausbildung oder des Studiums, sowie Informationen zur Fachhochschule oder dem Ablauf der Ausbildung.
Um die Zielgruppe perfekt auf ein Interview vorzubereiten, bieten sich Informationen über den Bewerbungsprozess an. Diese können mit authentischen Q&A-Informationen oder Videos von anderen Auszubildenden in die Stellenausschreibung eingebunden werden. Da die Scrolltiefe von Schüler:innen meist höher ist als bei anderen Zielgruppen, lohnt es sich, in der Stellenausschreibung ausführlicher und vielfältiger zu sein.4 Im Podcast “Clara machts klarer” von talentsconnect können Sie nachhören, warum diese Tipps zur Stellenausschreibung für Schüler:innen so wichtig sind.
Tipp 3: Die Sprache der Zielgruppe sprechen
Um die Gen Z zu überzeugen, solltet ihr bei eurer Stellenausschreibung auf sensible Sprache setzen. Achte auf die Barrierefreiheit eurer Jobbeschreibung, indem du verständliche Formulierungen, kurze Sätze und so wenig Fremdwörter wie möglich und nur so viele wie nötig nutzt. Je nach Anforderungsprofil bietet es sich an, die Stelle in mehreren Sprachen auszuschreiben.
Inklusion ist für junge Erwachsene ein wichtiges Thema. Gendern ist dabei viel diskutiert, wobei es hier letztlich nicht auf die Form, sondern die generelle Verwendung geschlechtsneutraler Sprache geht. Diversität gewinnt also an Bedeutung, sowohl für Young Talents, als auch für Unternehmen. Die sensible Gestaltung Ihrer Stellenanzeige stärkt damit auch die Position eurer Employer Brand.
Tipp 4: Erweiterte Zielgruppe nicht vergessen
Berufsorientierung geht nicht nur Schüler:innen etwas an. Eltern und Lehrkräfte dürfen bei deiner Talentsuche nicht außen vor gelassen werden. Sie sind ein wichtiges Sprachrohr, um die Gen Z zu erreichen. Vor allem Eltern wollen wissen, wie es nach dem Abschluss der Ausbildung oder des dualen Studiums weitergeht und welche Entwicklungsmöglichkeiten angeboten werden. Sie sind eben nach wie vor mit die wichtigsten Berater junger Erwachsener. Dieses Potenzial sollte nicht ungenutzt bleiben. Mit der richtigen Ansprache könnt ihr diese Zielgruppe gezielt adressieren.
1 Statistisches Bundesamt: Jahr 2030: Mehr über 65-Jährige als unter 20-Jährige im Erwerbsleben. 2020.
Pressemitteilung Nr. 436.
2 Weitzel et al.: Generation Z – die Arbeitnehmer von morgen. 2020. Research Report.
3 talentsconnect AG. Data Analytics. Interne Datenquellen. 2021.
4 talentsconnect AG. Data Analytics. Interne Datenquellen. 2022.